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Luftfahrt im Wandel: Nach­haltigkeit und Abfall­reduzierung

Die Luftfahrtindustrie spielt eine entscheidende Rolle in unserer globalisierten Welt und ermöglicht es Millionen von Menschen rasch und effizient weltweit zu reisen. Allein im Jahr 2022 sind mehr als 155,2 Millionen Fluggäste in Deutschland in die Lüfte gestiegen, um ihre Urlaubsziele zu erreichen. Während die positiven Aspekte für Passagiere im Vordergrund stehen, ergeben sich für die Luftfahrt viele Herausforderungen. Zum Beispiel die Handhabung von Abfall – und besonders von gefährlichem Abfall. Statistiken zeigen, dass die Passagieranzahlen sprunghaft ansteigen und damit auch das Abfallaufkommen an Flughäfen und innerhalb der Fluggesellschaften. Laut Statistik der International Air Transport Association (IATA) fallen dabei im Schnitt 1,4 Kilogramm Abfall pro Fluggast an. Hochgerechnet auf die abgefertigten Fluggäste im Jahr 2022 sind dies mehr als 217 Millionen Kilogramm Abfall pro Jahr.

Verborgene gefährliche Abfälle bei Flughäfen und Fluggesellschaften

Hinter den glänzenden Fassaden der Flughäfen und den beachtlichen nicht-gefährlichen Abfallmengen pro Passagier verbirgt sich ein oft übersehener, dennoch wichtiger Aspekt: gefährlicher Abfall. In der Welt der Flughäfen und Flugzeugunternehmen erstreckt sich der Begriff „Abfall“ über eine breite Palette von chemischen Substanzen, giftigen Materialien, Abgasen und vielen weiteren potenziell schädlichen Elementen. Unter diesen befinden sich Altlacke, Farben, Emulsionen, E-Schrott, Fettabscheiderinhalte, Kerosin, Kühl- und Reinigungsmittel, ölverschmutze Betriebsmittel, Spraydosen und Zusatzstoffe. Doch das Spektrum reicht noch weiter: Der Abrieb von Gummi von Start- und Landebahnen sowie illegal eingeführte Medikamente oder entzündbare Flüssigkeiten wie Feuerzeuge oder Desinfektionsmittel die bei der Personenkontrolle anfallen, tragen ebenfalls zur Liste der gefährlichen Abfälle bei, die zwingend einer rechtskonformen Entsorgung bedürfen.

Der Flughafen Berlin Brandenburg hat im Jahr 2020 insgesamt über 231.000 Tonnen Abfall vermerkt. Davon waren knapp 22.600 Tonnen gefährlicher Abfall. Der nicht gefährliche Abfall setzt sich dabei beispielsweise aus Plastikmüll, Speiseresten oder Verpackungsmaterialien zusammen.

Speziell gefährliche Abfälle können erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit haben und müssen deshalb fachgerecht behandelt und verwertet werden. Die Freisetzung von giftigen Chemikalien und Schadstoffen in Luft, Boden oder Wasser kann zu massiven Schäden im Ökosystem führen. Es liegt in der Verantwortung der Luftfahrtindustrie, die korrekte Handhabung und Entsorgung dieser gefährlichen Abfälle sicherzustellen. Sowohl Flughäfen als auch Flugzeugunternehmen müssen sich um nachhaltige Lösungen für die Bewältigung von Sonderabfall bemühen. REMONDIS Industrie Service unterstützt proaktiv Fluggesellschaften und Flughäfen bei der Entsorgung gefährlicher und nicht gefährlicher Abfälle. Dabei wird auf fortschrittliche Technologien zur Abfallverarbeitung gesetzt. Dies umfasst ebenfalls die Förderung von Recyclingprogrammen, Entwicklung und Konzeption von effizienten Abfallströmen und Gestellung und Abholung erforderlicher Container oder Sammelbehälter.

Komplexe Herausforderung bei der Bewältigung von gefährlichen Abfällen in der Luftfahrt

Die Luftfahrtbranche steht vor komplexen Herausforderungen im Hinblick auf die angemessene Bewältigung ihrer gefährlichen Abfälle. Denn strengen Anforderungen für die Entsorgung gefährlicher Materialien unterliegen präzisen Vorschriften. Hohe Mengen an gefährlichen Abfälle erfordern einen umfassenden Ansatz, um die Handhabung, Lagerung und letztendlich ihre Entsorgung sicherzustellen. Die Einhaltung dieser Vorgaben setzt ein hohes Maß an Fachwissen sowie die ständige Aktualisierung und Anpassung von Prozessen voraus.

Mindestens genau so komplex wie die Vorgaben sind die Abfallströme der Luftfahrt. Die Vielfalt von Kerosin bis hin zu Elektronikschrott erfordert spezifische Entsorgungsmethoden. Die Implementierung einer einheitlichen Strategie zur Abfallbewältigung erfordert maßgeschneiderte Ansätze, die individuell auf das Abfallmaterial zugeschnitten sind. Neben Umweltschutz und gesetzlichen Vorschriften ist ein funktionierendes Abfallmanagement für die Sicherheit, Effizienz und das Image des Flugbetriebes unerlässlich. Eine konkrete Gefahrstoffentsorgung gewährleistet die Sicherheit für alle Beteiligten am Flughafen und hilft präventiv Unfälle und Gesundheitsrisiken zu minimieren. Zudem helfen strukturierte Abfallströme, Ressourcen effizient zu nutzen und die Kostenbelastung für Flughäfen und Fluggesellschafften zu verringern. Nur saubere und gut organisierte Entsorgungskonzepte tragen zur positiven Wahrnehmung des Fluggastes bei und zahlen somit auf das Image des Flughafens ein.

Große Aufgaben für große Anlagen – Leichtflüssigkeitsabscheider am Flughafen

Flughäfen faszinieren nicht nur mit ihren Flugzeugen, sondern auch mit imposanten Abscheideranlagen. Diese Leichtflüssigkeitsabscheideranlagen mit einem Fassungsvermögen bis zu über 10.000 Litern sind wahre Giganten. Dabei ist ihre Funktion ebenso beeindruckend wie wichtig, denn sie dienen dazu Leichtflüssigkeiten und Fette, die vom Flugzeug stammen, zu trennen. Abscheider tragen maßgeblich dazu bei, umweltrelevante Stoffe aus dem Abwasser zu filtern und somit die Umwelt und Gewässer zu schützen.

Der Einsatz von Öl- und Fettabscheideranlagen geht mit einer Vielzahl an Aufgaben einher. Hierzu gehören regelmäßige Inspektionen, Reinigungen, die Überprüfung auf Dichtigkeit und ordnungsgemäßen Zustand.

Am Flughafen Frankfurt-Hahn sind insgesamt 19 Leichtflüssigkeitsabscheider und 4 Fettabscheider mit einem Gesamtfassungsvermögen von 40.000 Litern fest installiert.

Für diese Herausforderung steht REMONDIS Industrie Service mit ihrer Tochter AS-CONTROL zur Verfügung. Als erfahrenes Unternehmen hat sich die AS-CONTROL auf die Aufgaben im Bereich Abscheiderservice spezialisiert. So können Umweltschutz und effiziente Technik Hand in Hand einhergehen.

Alte Flugzeuge – neues Leben. Nachhaltiges Recycling für ausgediente Flugzeugkomponenten

In einer Zeit, in der die Notwendigkeit eines nachhaltigeren Umgangs mit Ressourcen immer dringlicher wird, eröffnet das Recycling alter Flugzeuge neue Horizonte für die Luftfahrt- und Recyclingindustrie. Jedes Jahr erreichen circa 1.000 Verkehrsflugzeuge weltweit ihr Lebensende. Durch gezielte Gewinnung von wiederverwertbaren Materialien und die Umwandlung von Flugzeugteilen in hochwertige Produkte können alte Flugzeuge Lieferant für eine im Kreislauf organisierte Wirtschaft werden. Die heutigen Flugzeuge bestehen aus Materialien wie Aluminiumlegierungen, Kohlefaserverbundstoffen, Kunststoffen und mehr. Dieses breite Spektrum ermöglicht viele verschiedene Recycling- und Upcycling-Ansätze. So können beispielsweise Metalle wie Aluminium oder Titan zurückgewonnen werden.

Dabei reduziert die Rückgewinnung von Metallen nicht den Bedarf an energieintensiver Neugewinnung, sondern senkt eher die Umweltauswirkungen, die mit dem Abbau und der Verarbeitung von Primärrohstoffen verbunden sind. Aber auch beim Recycling von Flugzeugteilen muss immer die Sicherheit gewährleistet werden. Die umfassenden Maßnahmen von Abfallmanagement bis hin zur Nutzung von recycelten Flugzeugkomponenten verdeutlichen, dass die Branche sich ihrer Verantwortung bewusst ist und aktiv daran arbeitet, einen positiven Beitrag zur Umwelt zu leisten. Durch innovative Ansätze und bewusstes Handeln können Flughäfen, Fluggesellschaften und Passagiere gemeinsam dazu beitragen, die Umweltauswirkung zu minimieren und eine nachhaltigere Zukunft für die Luftfahrt zu gestalten.

Quellen:

  • Bundesverband der Deutschen Luftverkehswirtschaft: Klimaschutzreport 2020. Link
  • HAW-Hamburg: Verkehrsflugzeuge am Lebensende. Link
  • Klimaschutz Portal: Mit Kerosin aus Abfall abheben. Link
  • Reise vor 9: Wie dem Plastikmüll in der Luftfahrt bezukommen wäre. Link
  • REMONDIS: Riesenherausforderung - Im wahrsten Sinn des Wortes. Link
  • Sonderabfallwissen: Klimaschutz, Luftverkehr und die Wege aus einem Dilemma. Link
  • Statistisches Budesamt: Zahl der Fluggäste im Jahr 2022 mehr als verdoppelt. Link
  • Welt: Vom Flieger auf die Deponie. Link

Bildnachweis: iStock: William87 (919763570)


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