Das Fahrzeug als solches ist sehr groß. Wie gestaltet sich der Einsatz in teilweise engen Industrieanlagen?
Wir arbeiten immer in sehr großen Anlagen, in denen regelmäßiger Lkw-Verkehr auf der Tagesordnung steht. Die Anlagen sind in der Regel für Fahrzeuge in der Größe unserer Luftförderanlage ausgelegt. Es hilft uns allerdings, hier genaue Informationen im Vorfeld durch den Kunden zu erhalten, um effizient arbeiten zu können.
Die Schläuche können wir in beliebiger Länge auslegen: 60-70 Meter Saugleitung sind keine Seltenheit und auch kein Problem für uns. Da die Luftförderanlage nicht nur absaugt, sondern auch wirklich fördern kann, haben wir zum Beispiel schon einmal eine Dachbekiesung durchgeführt. Der Kies aus dem Tank wurde dabei über den Schlauch auf das Dach im 7. Stock „geblasen”. Solange wir genügend Schlauch anbringen können, ist fast alles möglich. Das Fahrzeug hat leistungstechnisch hochgesteckte Grenzen.
Welche Art von Stoffen saugen Sie mit dem Fahrzeug ab? Ist die Luftförderanlage auch für gefährliche Abfälle geeignet?
Ja, das ist richtig. Wir haben bereits Tanks gereinigt, die Lösungsmittelreste oder Branntkalk enthielten. In solchen Fällen statten wir unsere Kollegen mit besonderer Schutzausrüstung aus: Luftfilter, Handschuhe, Gummistiefel und Schutzanzüge. Branntkalk ist beispielsweise hochgradig ätzend. Andere Stoffe wie Lösungsmittelreste hinterlassen gesundheitsschädliche Gase, was wiederum andere Schutzmaßnahmen erfordert. Wir säubern alles und verbringen die abgesaugten Stoffe anschließend in entsprechend konformen Behältern – dorthin, wo der jeweilige Kunde es bis zur finalen Entsorgung zwischenlagern kann. Hierbei achten wir auch auf das Vermischungsverbot, um Gefährdungen zu vermeiden. Nach jedem Einsatz wird der Kessel des Fahrzeugs direkt gereinigt, um etwaige Vermischung von Stoffen vorheriger Einsätze zu verhindern.
Unser bisher größter Einsatz fand in einer Zuckerfabrik statt. Wir sind dort regelmäßig zur Reinigung extrem großer Tanks vor Ort. Dabei handelt es sich um Anaerob-Tanks, in denen Bioschlämme gelagert werden. Auch hier müssen wir stets vorsichtig und unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen arbeiten, da diese Schlammrückstände unter Umständen gefährliche Gase entwickeln können.