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„Leistungstechnisch gibt es kaum Grenzen" – Jan Hasenbanck über die Zukunft der Industriereinigung mit Luftförderanlagen

09.12.2025

Die Industriereinigung gehört zu den wichtigsten Prozessen in der produzierenden Industrie. Hallen, Anlagen und Tanks jeder Größe müssen je nach Branche, Typ und Verschmutzungsgrad mit unterschiedlichen Mitteln gereinigt werden. Neuerdings setzt REMONDIS Industrie Service Hamburg für Reinigungsarbeiten eine spezielle Luftförderanlage ein. Jan Hasenbanck von der Niederlassung Buchholz in der Nordheide berichtet von Einsatzmöglichkeiten und Erfahrungen.


Lieber Herr Hasenbanck, was ist das Besondere an der Luftförderanlage?

Es handelt sich um ein Spezialfahrzeug, das eine besonders effiziente Reinigung in Industrieanlagen ermöglicht. Wir setzen es seit einiger Zeit ein und viele Kunden schätzen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Seit der Anschaffung ist es kontinuierlich im Kundeneinsatz und unterstützt bei allen Anliegen rund um die Luftförderung – sowohl beim Absaugen als auch beim Verblasen von Materialien wie Kies oder Erden.

Große Höhen und Tiefen können problemlos überwunden werden. Mit einer Luftfördermenge von 9.200 m3/h und einem maximalen Druck von 1 bar, bzw. 0,97 bar Vakuum lassen sich auch lange Förderwege problemlos überbrücken. Nach dem Einsatz erfolgt dann das Absacken der eingesaugten Materialien in Container oder Big Bags. Anschließend können sie einer weiteren Verwertung zugeführt werden.

Für welche Zwecke setzt man ein solches Fahrzeug in der Industriereinigung ein?

Bei der Reinigung großer Industrieanlagen – beispielsweise Chemiewerken, Zucker- und Papierfabriken sowie Fertigungs-, Stahl-, Zement- und Hartsteinwerken – übernehmen wir die wichtigen Vorarbeiten und befreien die Anlagen von Rückständen und Schmutz. In vielen Anlagen und Fertigungsstraßen fallen Abfälle und Rückstände aller Art an, darunter Stäube und Späne, aber auch feuchte Abfälle wie Schlämme und andere Flüssigkeiten. Mit der Luftförderanlage können alle Rückstände in großem Umfang abgesaugt werden. Ein wesentlicher Vorteil ist die Leistungsfähigkeit solcher Spezialfahrzeuge: Was in Handarbeit über einen längeren Zeitraum und mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufwändig gereinigt werden müsste, können wir aufgrund der hohen Leistung innerhalb kürzester Zeit einwandfrei säubern.

Das Fahrzeug ist seit Kurzem im Einsatz. Warum wurde es angeschafft?

Wir sind seit vielen Jahren für unsere Reinigungsarbeiten mittels Höchstdruckwasserstrahlen bekannt. Auf den Baustellen, die diese Leistung buchen, besteht fast immer auch Bedarf nach einer Luftförderanlage. Durch die Anschaffung des Fahrzeugs konnten wir unseren Service komplettieren. Wir bieten heute ein Gesamtpaket für die eigentliche Hochdruckreinigung inklusive Absaugung aus einer Hand an.

Ein weiterer Grund: In vielen Industriezweigen herrscht Personalmangel. Immer mehr Betriebe können eine großflächige Reinigung nicht mehr selbst durchführen. Was früher noch in Eigenleistung erledigt wurde, dafür gibt es heute keine Fachkräfte mehr. Dank unserer langjährigen Erfahrung und Ausstattung können wir jetzt Unternehmen jeder industriellen Branche dabei unterstützen, ihre Anlagen sauber und funktionstüchtig zu halten. Nach Abschluss unserer Arbeiten übernehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Feinarbeiten und prüfen die Anlage vor der Wiederinbetriebnahme detailliert. Wir sind somit die erste Anlaufstelle, wenn es um die Reinigung großer Anlagen geht.

Wie sieht ein solcher Einsatz in der Praxis aus? Können Sie hier ein anschauliches Beispiel nennen?

Unser jüngster Kunde ist eine Firma für Förderbandtechnik, die eine mit Holzpellets befeuerte Heizung in Betrieb hat. Auf dem Firmengelände befindet sich ein großes Silo zur Lagerung der Pellets. Über ein Förderband werden diese zur Brennkammer der Heizungsanlage transportiert, wobei links und rechts auch mal etwas herunterfällt. Aufgrund der Bauart passiert es immer wieder, dass Staub, Späne und einige dieser Holzpellets vom Förderband fallen und mit der Zeit den umliegenden Raum verschmutzen. In diesem Fall war so viel Material heruntergefallen, dass die Anlage nicht mehr richtig funktionierte. Auf dem Boden hatte sich bereits eine Schicht aus Holzabfällen von 20 bis 30 cm Höhe angesammelt. Hier konnten wir schnell für Abhilfe sorgen: Mit unserer Luftförderanlage wurde der Raum innerhalb kürzester Zeit von allen Verunreinigungen befreit.

Wie gehen Sie bei einem Einsatz vor? Welche Herausforderungen gibt es vor Ort?

Alles steht und fällt mit den Informationen, die der Kunde im Vorfeld zur Verfügung stellt. Ist genügend Platz vor Ort? Müssen vor dem Einsatz noch Befugnisse erteilt werden und so weiter. Je nachdem, was sich in den Behältern oder Räumlichkeiten befindet, ist auch Atemschutz mit Staub- oder Gasfiltern erforderlich. Es kann auch sein, dass wir – je nach Inhalt – eine zusätzliche Frischluftzufuhr von außen benötigen. Oder es kommt vor, dass wir bei sehr hartnäckigen Ablagerungen erst einmal manuell vorarbeiten müssen, bevor wir mit der eigentlichen Reinigung beginnen können – das ist allerdings von Kunde zu Kunde und von Material zu Material unterschiedlich. Je mehr Informationen wir hierzu bereits vor dem eigentlichen Termin erhalten, umso effektiver können wir arbeiten.

Um einen individuell zugeschnittenen Service bieten zu können, haben wir für die Termine einen Fragenkatalog entwickelt, der alle Begebenheiten der jeweiligen Anlagen abdeckt. Ein reibungsloser Ablauf steht für uns dabei absolut im Vordergrund.

Das Fahrzeug als solches ist sehr groß. Wie gestaltet sich der Einsatz in teilweise engen Industrieanlagen?

Wir arbeiten immer in sehr großen Anlagen, in denen regelmäßiger Lkw-Verkehr auf der Tagesordnung steht. Die Anlagen sind in der Regel für Fahrzeuge in der Größe unserer Luftförderanlage ausgelegt. Es hilft uns allerdings, hier genaue Informationen im Vorfeld durch den Kunden zu erhalten, um effizient arbeiten zu können.

Die Schläuche können wir in beliebiger Länge auslegen: 60-70 Meter Saugleitung sind keine Seltenheit und auch kein Problem für uns. Da die Luftförderanlage nicht nur absaugt, sondern auch wirklich fördern kann, haben wir zum Beispiel schon einmal eine Dachbekiesung durchgeführt. Der Kies aus dem Tank wurde dabei über den Schlauch auf das Dach im 7. Stock „geblasen”. Solange wir genügend Schlauch anbringen können, ist fast alles möglich. Das Fahrzeug hat leistungstechnisch hochgesteckte Grenzen.

Welche Art von Stoffen saugen Sie mit dem Fahrzeug ab? Ist die Luftförderanlage auch für gefährliche Abfälle geeignet?

Ja, das ist richtig. Wir haben bereits Tanks gereinigt, die Lösungsmittelreste oder Branntkalk enthielten. In solchen Fällen statten wir unsere Kollegen mit besonderer Schutzausrüstung aus: Luftfilter, Handschuhe, Gummistiefel und Schutzanzüge. Branntkalk ist beispielsweise hochgradig ätzend. Andere Stoffe wie Lösungsmittelreste hinterlassen gesundheitsschädliche Gase, was wiederum andere Schutzmaßnahmen erfordert. Wir säubern alles und verbringen die abgesaugten Stoffe anschließend in entsprechend konformen Behältern – dorthin, wo der jeweilige Kunde es bis zur finalen Entsorgung zwischenlagern kann. Hierbei achten wir auch auf das Vermischungsverbot, um Gefährdungen zu vermeiden. Nach jedem Einsatz wird der Kessel des Fahrzeugs direkt gereinigt, um etwaige Vermischung von Stoffen vorheriger Einsätze zu verhindern.

Unser bisher größter Einsatz fand in einer Zuckerfabrik statt. Wir sind dort regelmäßig zur Reinigung extrem großer Tanks vor Ort. Dabei handelt es sich um Anaerob-Tanks, in denen Bioschlämme gelagert werden. Auch hier müssen wir stets vorsichtig und unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen arbeiten, da diese Schlammrückstände unter Umständen gefährliche Gase entwickeln können.

Portrait Jan Hasenbanck

Zur Person: Jan Hasenbanck

  • Niederlassungsleitung Buchholz in der Nordheide
  • Wasserhöchstdruckreinigung von industriellen Anlagenteilen, zum Beispiel Rohren, Wärmetauschern, Behältern und Produktionsflächen
  • Technische Ausstattung: mobile Luftförderanlage, Hochdruckpumpen, Rohrreinigungsautomat, HD-Heißwassergeräte

Gibt es Grenzen bei den Einsatzmöglichkeiten des Fahrzeugs?

Das Fahrzeug hat in Bezug auf seine Leistungsfähigkeit im Prinzip keine Grenzen, weshalb wir in jeder Art von Anlage mit nahezu allen Materialien arbeiten können. In der Regel sind wir bei den Einsätzen zu dritt, mindestens aber zu zweit unterwegs. So können wir alle Aufgabenfelder effizient verteilen.

Falls das abzusaugende Material zu groß ist oder nicht durch den Schlauch passt, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder zerkleinern wir es manuell mit Meißel und Hammer oder wir überlassen der Anlage diese Arbeit. Ab einem gewissen Punkt ist der Ansaugdruck so groß, dass selbst harte Materialien zerkleinert werden und sich somit absaugen lassen. Für die Maschine ist das kein Problem und es kommt zu keiner Einschränkung der Produktivität.

Zum Abschluss: Können Sie uns noch ein paar technische Details zum Fahrzeug verraten?

Das Gesamtvolumen des Fahrzeugtanks beträgt 15,2 m³. Hiervon entfallen 12,7 m³ auf den Laderaum und 2,5 m³ auf eine separate Filterkammer. Letztere ist von großer Bedeutung, da in ihr die für den Betrieb der Anlage verwendete Luft gefiltert wird und nur gereinigte Abluft nach draußen abgegeben wird. Stäube und andere Kleinstpartikel werden in den Hochleistungsfiltern gebunden. Somit gibt die Anlage Abluft in der Qualität der Umgebungsluft ab. Wenn nasse Stoffe abgesaugt werden, kann dieses Filtersystem abgetrennt werden, um es während des Saugvorgangs nicht zu verschmutzen. Zum Saugen nutzen wir genormte Schläuche nach DN152, das heißt mit einem Durchmesser von 152 mm.

Vielen Dank für das Gespräch!


Bildnachweise: REMONDIS

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