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Altöl entsorgen: „Die Fehlerquelle Überlaufen fällt komplett weg" – Detlef Sperber über den neuen Füllstandsanzeiger für Werkstätten

11.12.2025

Seit kurzem setzt REMONDIS Industrie Service im norddeutschen Raum ein neues digitales System ein: Werkstattkunden können ihre Altöl-Tanks mit einem Füllstandsanzeiger ausstatten, wodurch die Entsorgung bei einem bestimmten Füllstand automatisch angestoßen wird. Detlef Sperber, seit vielen Jahren im Vertrieb bei REMONDIS Industrie Service, installiert das System aktuell mit seinem Team und berichtet im Interview, was es leistet und welche Vorteile Werkstätten bei der Altölentsorgung haben.


Lieber Herr Sperber, wie kam die Idee auf, einen Füllstandsanzeiger für Altöl-Behälter in das Angebot der Werkstattentsorgung aufzunehmen?

Der Bedarf in den Werkstätten ist ganz klar da. Vor allem in Betrieben, in denen viele Mitarbeitende und Auszubildende an mehreren Hebebühnen arbeiten und damit auch mehrere Personen in die Entsorgung von Altöl oder auch Brems- und Kühlflüssigkeiten eingebunden sind. Da kann schnell mal der Überblick verloren gehen, wann die Behälter voll sind und die Abholung erfolgen muss. Daneben merken wir deutlich den Generationswechsel: Die Junior-Chefinnen und -chefs in Werkstätten sind sehr offen für digitale Lösungen und sehen sofort, welche Vorteile und vor allem Einsparungen sie bringen.

René Jurock, einer unserer Geschäftsführer, und ich haben deshalb vor etwa anderthalb Jahren gesagt: Wir gehen das jetzt an. Dann haben wir uns umgeschaut und ein System gefunden, das zuverlässig läuft und sich ohne großen Aufwand montieren lässt. Mittlerweile ist das Ganze erfolgreich gestartet.

Wie funktioniert das System genau?

Die Technologie für das intelligente Tankmanagement gibt es schon seit einigen Jahren. Sie wird zum Beispiel auch in der Heizölbranche eingesetzt und funktioniert da einwandfrei. Unser System arbeitet mit einem Füllstandsanzeiger, der per Infrarot misst, wie voll der Altöltank ist. Das Gerät besteht im Grunde nur aus zwei Teilen. Eines davon wird auf die Tanköffnung gesetzt, dafür gibt es eine passende Vorrichtung. Vor der Montage wird die Stelle gründlich gereinigt. Bei PVC-Tanks kleben wir den Sensor auf, bei Metalltanks setzen wir vorher noch einen 2-Zoll-Adapter ein.
 

Portrait Detlef Sperber, Vertriebsaußendienst Kfz-Werkstätten

Zur Person: Detlef Sperber

  • Vertriebsmitarbeiter für die Mobile Werkstattentsorgung in der Niederlassung Lübeck
  • seit 40 Jahren im Außendienst im Kfz- und Werkstatt-Bereich tätig
  • Sonderabfall-Entsorgung in Norddeutschland mit Schwerpunkt auf Hamburg, Lübeck, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen
  • Ansprechpartner für den digitalen Füllstandsanzeiger für Altöl

Ist das System einmal installiert, läuft die Entsorgung von Altöl automatisiert: In der zur Werkstatt nächstgelegenen Niederlassung können wir über eine App sehen, wie voll der Tank ist. Sobald der Tank mit einem vor eingestellten Wert befüllt ist, schlägt das System Alarm. Wenn das der Fall ist, planen wir die Altölentsorgung beim Kunden ein und fahren zeitnah mit dem MOBIWER vorbei. Eine spannende Funktion, die für Werkstätten zwar weniger, für andere Branchen dafür umso interessanter ist: Die Daten, die der Sensor liefert, können auch die Unternehmen selbst abrufen, auswerten oder mit Partnern teilen. Besonders interessant ist das für die Chemiebranche, für die wir das System perspektivisch ebenfalls anbieten wollen. Damit gibt es dort volle Transparenz: Benachrichtigungen bei Containerereignissen, Verbrauchs- und Füllstandsanalysen.

Für welche Werkstätten und Unternehmen lohnt sich der Füllstandsanzeiger? Welche Größe sollte der Altöltank mindestens haben?

Unser System richtet sich vor allem an Betriebe, bei denen regelmäßig Altöl anfällt – also zum Beispiel an freie Kfz-Werkstätten, Speditionen, Tiefbauunternehmen oder auch an landwirtschaftliche Betriebe. Sinnvoll wird das Ganze ab einem Tankvolumen von etwa 700 Litern. Ab dieser Größe lohnt sich die automatische Überwachung wirklich.

Welche Vorteile haben die Werkstätten im Arbeitsalltag?

In vielen Werkstätten verlässt sich einer auf den anderen und oft läuft der Tank dann irgendwann über – das passiert leider häufig. Übergelaufenes Altöl, das dann auch in die Zwischenräume des Behälters eindringt, wieder zu beseitigen und alles zu reinigen, kostet Werkstätten schnell mal einen vierstelligen Betrag. Mit dem Sensor passiert das nicht mehr: Die Fehlerquelle „Überlaufen“ fällt komplett weg. Gleiches gilt für das Sammeln von Altöl in Kanistern, wenn der Altölttank voll ist – das ist eine gängige Praxis in Auto- oder Zuliefererwerkstätten. Die Kanister in den Werkstätten sind zudem meist nicht korrekt beschriftet, was eine Gefahrenquelle darstellt, und es gibt spätestens bei der Abholung Probleme.

Mit dem Füllstandsanzeiger müssen Werkstätten nicht mehr extra bei uns anrufen, um eine Abholung zu veranlassen. Die Entsorgung läuft automatisiert ab und die Werkstätten haben keinen Organisationsaufwand mehr. Der Füllstandsanzeiger meldet uns, wann der Tank voll ist, und unsere Fahrer holen das Altöl dann ab. Übrigens prüfen unsere Fahrer bei der Abholung weiterhin, ob auch Brems- oder Kühlflüssigkeiten mitgenommen werden können. Das ist der große Vorteil unseres MOBIWERs: Es kann fünf Werkstattabfälle mit einer Anfahrt entsorgen. Wenn unsere Fahrer hingegen die Tonne mit den Ölverschmutzten Betriebsmitteln (ÖvB) abholen und sehen, dass auf dem Altölbehälter ein Füllstandsanzeiger montiert ist, müssen sie nicht nach dem Füllstand schauen. Denn wenn der Behälter voll wäre, hätte die Disposition es gemeldet und die Fahrer würden davon wissen.

Kurz gesagt: Werkstätten sparen Zeit, erhöhen die Sicherheit für Mitarbeitende, vermeiden unnötigen Ärger und vermeidbare Kosten.

Was kostet die Anschaffung? Wo ist der Füllstandsanzeiger für Werkstätten bereits verfügbar?

Wir stellen den Füllstandsanzeiger für eine monatliche Miete von 6,90 € zur Verfügung. Die Vermietung ist in diesem Bereich üblich. Das Gerät stellen wir kostenfrei bereit, die Miete deckt ausschließlich die Nutzung des EDV-Systems ab. In Norddeutschland haben wir Anfang Oktober begonnen, den Füllstandsanzeiger in den ersten Werkstätten im zu installieren. Und das Beste ist, das befestigen des Füllstandsmesser erfolgt direkt nach Bestätigung des Mietangebotes und dauert nicht mal 2 Minuten.

Passt der Sensor auf alle Arten von Altöl-Tanks und Behältern?

Der Füllstandsanzeiger ist sehr flexibel und kann herstellerunabhängig eingesetzt werden. Er passt auf Edelstahl-Container, Kunststoff-IBCs, stationäre Tankbehälter, Tankcontainer – sogar auf Erdtanks. Außerdem ist er mit fast allen REMONDIS Industrie Service-Behältern kompatibel. Es gibt eine Ausnahme: ASF 1000-Behälter für Chemikalien, die komplett aus Metall gefertigt sind. Dort lässt sich der Sensor nicht anschrauben. In solchen Fällen muss man sich mit dem Hersteller zusammensetzen und eine individuelle Lösung finden.

Wie lange lässt sich der Anzeiger nutzen?

Der Anzeiger ist batteriebetrieben und misst den Tankinhalt ein Mal am Tag. Das wird so eingestellt. Die Batterie hält mit diesem Turnus etwa 7 Jahre. Danach wird das Gerät ausgetauscht und läuft zuverlässig weiter.

Was möchten Sie Werkstätten zum Thema noch mit auf den Weg geben für die Praxis?

Wichtig ist, dass wirklich nur Altöl in die Tonne oder den Tank gegeben wird. Bei unseren Proben vor jeder Leerung finden wir leider immer wieder Brems- oder Kühlflüssigkeit im Altöl. Dann können wir das Altöl nicht mehr kostenfrei mitnehmen, sondern müssen für die dann aufwendige Entsorgung Kosten in Rechnung stellen. Das muss nicht sein!

Um das Bewusstsein für Sonderabfälle zu schärfen, schule ich seit 6 Jahren einmal im Jahr angehende Meister für Landwirtschaftsgeräte bei DEULA in Rendsburg zu gefährlichen Abfällen. Dabei geht es nicht nur um die Entsorgung von Altöl, sondern auch um Lithium-Akkus, Spraydosen, Leuchtstoffröhren und andere Sonderabfälle. Man glaubt gar nicht, wie viele Fehler aus fehlendem Wissen entstehen. Oft werde ich dort ungläubig gefragt: „Das müssen wir wirklich so machen?”

Abschließend ein Blick in die Zukunft: Wo soll das Projekt Füllstandsanzeiger mal hingehen?

Wir wollen das System weiter ausbauen – nicht nur für Altöl-Tanks und Werkstätten, sondern auch für andere Behälter und Branchen. Unser Ziel ist es, Lösungen zu bieten, die bisher als schwierig oder unmöglich galten. Wir sind bekannt dafür, das Unmögliche möglich zu machen.

Vielen Dank für das Gespräch!


Bildnachweise: Packwise: „Die neue Packwise Smart Cap EX” von Tobias Ritz; REMONDIS  


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