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Compliance, Integrität und Nachhaltigkeit im Unternehmensalltag – Interview mit Britta Weickgenannt

04.11.2025

Bei REMONDIS Industrie Service handeln alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – an sämtlichen Standorten und Unternehmensbereichen – nach rechtlichen Vorgaben und ethisch-moralischen Grundsätzen. Das betrifft selbstverständlich auch den Umgang mit Geschäftspartnern und die Gestaltung von Verträgen. Im Interview erklärt Syndikusrechtsanwältin Britta Weickgenannt, welche Werte uns im Geschäftsverkehr anleiten und wie wir mit eigenen Regelwerken und etablierten Strukturen verantwortungsvolles Handeln bei REMONDIS Industrie Service sicherstellen.


Liebe Frau Weickgenannt, wie sind Sie zur Rechtswissenschaft und zu REMONDIS Industrie Service gekommen?

Jura war einer der Bereiche, die mich schon immer interessiert haben. Ich kann mir Regeln gut merken und fühle mich in klaren Regularien wohl. Mein Einstieg war damals in Luxemburg, in einer regionalen großen Kanzlei im Bereich Investmentfonds. Da hatte ich unter anderem spannende Sonderfälle – zum Beispiel schon vor 20 Jahren einen Fonds, der in CO2-Zertifikate investiert hat, oder einen Waldfonds. Also durchaus schon Projekte mit Nachhaltigkeitsbezug. Später bin ich aus familiären Gründen nach Dortmund gezogen, wo ich einen Fachwechsel gemacht habe. Eine Zeit lang war ich im Bereich Arbeitsrecht in einer Kanzlei tätig.

Vor etwa vier Jahren bin ich dann zu REMONDIS Industrie Service gekommen. Das war genau das, was ich mir immer gewünscht hatte – als Juristin ins Unternehmen zu gehen. Jetzt bin ich hier als Syndikusrechtsanwältin inhouse für die rechtliche Beratung zuständig, außerdem als Datenschutzbeauftragte und Compliance-Koordination.

Wie sieht Ihre tägliche Arbeit genau aus?

Das Spannende an meiner Arbeit ist die große Vielfalt. Im Vergleich zur klassischen Kanzlei hat man hier nicht viele einzelne Mandate, sondern begleitet Projekte oft über einen längeren Zeitraum und arbeitet bereichsübergreifend. So bekommt man einen viel tieferen Einblick.

In die Compliance-Koordination bin ich relativ schnell mit eingestiegen – das ist zwar nur ein Teil meiner Aufgaben, aber ein sehr spannender. REMONDIS hat schon vor einigen Jahren fünf zentrale Compliance-Grundsätze festgelegt: Fairer Wettbewerb, Integrität im Geschäftsverkehr, das Wohl des Unternehmens, Zusammenarbeit mit Behörden sowie die Achtung der Menschenrechte und fairer Arbeitsbedingungen.

Für REMONDIS Industrie Service ist es enorm wichtig, dass sich alle Mitarbeitenden an diese Prinzipien halten und verantwortungsvoll handeln. Dafür bieten wir regelmäßige Schulungen an. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Basisschulung für Führungskräfte und den Vertrieb – dort geht es häufig um das Thema Korruptionsprävention. Wir haben auch einen Chief Compliance-Officer, aktuell ist das Dr. Ernst-Joachim Grosche, und er wird regional unterstützt – unter anderem von mir. Ich fungiere als Meldestelle, unterstütze bei der Dokumentation und bei Nachforschungen. Wenn ein Compliance-Fall aufkommt, ist es meine Aufgabe, das Ganze aufzunehmen, die betroffenen Personen anzusprechen, Stellungnahmen einzuholen und Unterlagen zu prüfen. Man ist also sehr nah dran – und das macht die Arbeit so abwechslungsreich.

Integrität ist ein wesentlicher Teil von Verantwortung, da sie die ethische Grundlage für verantwortungsvolles Handeln bildet. Verantwortungsvolles Handeln – für eine sichere Zukunft unseres Unternehmens, der Gesellschaft und der Umwelt – hat sich REMONDIS Industrie Service als zentralen Wert auf die Fahnen geschrieben. Was bedeutet denn Integrität ganz konkret im Unternehmenskontext?

Integrität bedeutet bei uns im Unternehmenskontext vor allem eins: fair und verantwortungsvoll zu handeln – nicht nur im Hinblick auf Umwelt und Gesellschaft, sondern auch ganz konkret im Geschäftsverkehr. Zum Beispiel im Umgang mit unseren Geschäftspartnern. Das zeigt sich ganz praktisch schon bei der Vertragsgestaltung. Wenn wir einen Vertragsvorschlag machen, dann ist das kein Versuch, das Maximum für uns rauszuholen – sondern ein Vorschlag, bei dem wir davon ausgehen, dass er für beide Seiten akzeptabel ist. Es geht um Lösungen auf Augenhöhe. Beide Seiten sollen am Ende sagen können: Das ist fair, damit können wir arbeiten.

Wir legen viel Wert darauf, dass Verträge verständlich und transparent sind – keine versteckten Klauseln, keine Tricks. Einfach klare rechtliche Rahmenbedingungen, unter denen man gut zusammenarbeiten kann. Gerade weil wir auf langfristige Partnerschaften setzen, ist das ein wichtiger Teil unserer Unternehmenswerte. Ich höre das auch oft von Kolleginnen und Kollegen, wenn mir Verträge zur Prüfung gegeben werden. Da heißt es dann: Das soll für beide Seiten passen.

Gibt es eine Klausel oder Vertragsformulierung, die für Sie ein „No-Go“ wäre, weil sie den Gedanken von Fairness oder Integrität verletzt?

Ein absolutes No-Go ist für mich, wenn ein Vertrag stark einseitig ausgestaltet ist – also wenn wir auf der einen Seite sehr streng gebunden werden sollen, während die andere Seite sich alle Optionen offen hält. Ein Vertrag sollte ein faires Geben und Nehmen sein, mit klaren Rechten und Pflichten für beide Seiten. Solche Unausgewogenheiten sehe ich zum Beispiel bei Kündigungsklauseln, Zahlungsmodalitäten, Mindestlieferbeträgen oder Haftungsregelungen. Wenn da steht, dass ein Vertragspartner strikt gebunden ist, mit einer starken Haftung dahinter, der andere Vertragspartner aber nachträglich gestalten und jederzeit kurzfristig „heraus” kann – das ist für mich kein fairer Umgang. Da fehlt dann einfach das Gleichgewicht. Und genau das ist ja der Punkt bei Integrität: Wir wollen eine partnerschaftliche Lösung, keine einseitige Absicherung. So etwas spreche ich dann ganz offen an – und meistens findet man auch einen guten Weg, das gemeinsam auszugleichen.

Ihre Aufgabe ist es demnach, einen Interessenausgleich sicherzustellen.

Ich schlage grundsätzlich nichts vor, was ich nicht selbst auch akzeptieren würde, wenn ich auf der anderen Seite stünde. Das hat zum einen mit Fairness zu tun, vor allem aber mit Effektivität. Wenn man Dinge schnell und unkompliziert lösen will, ist ein lösungsorientiertes und ausgewogenes Vorgehen einfach sinnvoll. Unser Ziel ist ein partnerschaftliches Miteinander. Gerade weil es oft um sehr langfristige Kundenbeziehungen geht, ist das aus meiner Sicht entscheidend.

Auch bei Themen wie Wegerechten oder Leitungsgenehmigungen ist uns wichtig, dass wir ein guter Nachbar bleiben – mit Lösungen, die für beide Seiten tragfähig sind. Wir halten uns an rechtliche Vorgaben und stehen zu dem, was wir zusagen.

Zur Person: Britta Weickgenannt

  • 2006 Karriere­start als Rechtsanwältin in Luxemburg
  • Fachgebiete: Investmentfondsrecht und Arbeitsrecht
  • seit 2021: Wechsel zu REMONDIS Industrie Service – zunächst als Syndikusrechtsanwältin, später zusätzlich als Datenschutzbeauftragte

Neben dem Code of Compliance gibt es noch den Code of Ethics – worin unterscheiden sie sich?

Der Code of Compliance regelt vor allem das Verhalten innerhalb des Unternehmens. Er ist ziemlich umfassend und gibt den Rahmen für korrektes und gesetzeskonformes Handeln vor. Der Code of Ethics kam später dazu und geht noch einen Schritt weiter: Er richtet sich nicht nur an uns intern, sondern auch an unsere Geschäftspartner, also zum Beispiel an Zulieferer und Dienstleister. Gerade im Hinblick auf das 2023 in Kraft getretene Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz war es wichtig, bestimmte Punkte noch mal klar und explizit festzuhalten.

Wie achten Sie darauf, dass menschenrechtliche Aspekte wie Nichtdiskriminierung, faire Arbeitsbedingungen, Gesundheitsschutz etc. auch bei externen Partnern berücksichtigt werden?

Wir überprüfen externe Partner standardmäßig. Die große Mehrheit unserer direkten Zulieferer kommt aus Deutschland. Dadurch sind wir generell weniger großen Risiken ausgesetzt. Bei unseren Subunternehmen arbeiten wir beispielsweise ausschließlich mit zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben zusammen. Dadurch können wir sicherstellen, dass gesetzliche Vorgaben eingehalten werden – unter anderem im Hinblick auf Arbeitsbedingungen, Gesundheitsschutz und Umweltstandards.

Welche Rolle spielt Empathie in der juristischen Praxis?

Empathie hilft in der juristischen Praxis, aber im Unternehmensbereich spielt sie eher eine untergeordnete Rolle. Da geht es meistens darum, Interessen rational und sachlich zu betrachten. Anders ist das zum Beispiel im Familienrecht, im Erbrecht oder auch im Arbeitsrecht – dort hat man es oft mit sehr persönlichen, emotional geprägten Situationen zu tun. In solchen Fällen ist Empathie ein wichtiger Bestandteil, um überhaupt zu verstehen, was die Mandantinnen und Mandanten bewegt.

Sie unterstützen bei REMONDIS Industrie Service ebenfalls die Nachhaltigkeitskoordination. Welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie bei der Umsetzung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zur Nachhaltigkeitsberichterstattung?

Ein eigenes Team kümmert sich bei uns um die verschiedenen Aufgaben der Nachhaltigkeitskoordination. Kai Erik Sattler, Megan Sanin und ich managen die Datenerfassung für die CSRD-Berichterstattung. Wir sind unternehmensweit zentrale Ansprechpartner, unterstützen bei Kundenanfragen und sind über Arbeitsgruppen in verschiedene Nachhaltigkeitsprojekte involviert.

Ein wichtiges Augenmerk liegt auf der Berechnung des CO2- bzw. Treibhausgas-Fußabdrucks. Eine Herausforderung ist, dass wir bei der Datenerhebung und -verfügbarkeit auf Grenzen stoßen, was die Berichterstattung erschwert. Besonders schwierig wird es, wenn man nicht nur die eigenen Verbräuche, sondern die gesamte Lieferkette betrachtet – von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung.

Die große Chance liegt in der Vergleichbarkeit. Die CSRD macht Nachhaltigkeit messbar und sichtbar: Wo stehen wir? Was ist wirklich nachhaltig? Auf dieser Grundlage entwickeln wir schließlich auch neue Geschäftsideen. So können wir beispielsweise nachweisen, dass Rezyklate nicht nur stofflich, sondern auch in der CO2-Bilanz überzeugen. Es müssen nicht immer Primärrohstoffe sein.

Ein weiterer Aspekt: Unternehmen können ihren Fußabdruck auch durch die Förderung von Klimaschutzprojekten verbessern. Wichtig ist vor allem: Wer sich mit dem Thema beschäftigt, schärft das Bewusstsein und erkennt auch wirtschaftliche Vorteile, etwa durch geringeren Energieverbrauch.

Vielen Dank für das Gespräch!

Bildnachweis: REMONDIS

Menschen Britta Weickgenannt, Syndikusrechtsanwältin REMONDIS Industrie Service


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