Integrität ist ein wesentlicher Teil von Verantwortung, da sie die ethische Grundlage für verantwortungsvolles Handeln bildet. Verantwortungsvolles Handeln – für eine sichere Zukunft unseres Unternehmens, der Gesellschaft und der Umwelt – hat sich REMONDIS Industrie Service als zentralen Wert auf die Fahnen geschrieben. Was bedeutet denn Integrität ganz konkret im Unternehmenskontext?
Integrität bedeutet bei uns im Unternehmenskontext vor allem eins: fair und verantwortungsvoll zu handeln – nicht nur im Hinblick auf Umwelt und Gesellschaft, sondern auch ganz konkret im Geschäftsverkehr. Zum Beispiel im Umgang mit unseren Geschäftspartnern. Das zeigt sich ganz praktisch schon bei der Vertragsgestaltung. Wenn wir einen Vertragsvorschlag machen, dann ist das kein Versuch, das Maximum für uns rauszuholen – sondern ein Vorschlag, bei dem wir davon ausgehen, dass er für beide Seiten akzeptabel ist. Es geht um Lösungen auf Augenhöhe. Beide Seiten sollen am Ende sagen können: Das ist fair, damit können wir arbeiten.
Wir legen viel Wert darauf, dass Verträge verständlich und transparent sind – keine versteckten Klauseln, keine Tricks. Einfach klare rechtliche Rahmenbedingungen, unter denen man gut zusammenarbeiten kann. Gerade weil wir auf langfristige Partnerschaften setzen, ist das ein wichtiger Teil unserer Unternehmenswerte. Ich höre das auch oft von Kolleginnen und Kollegen, wenn mir Verträge zur Prüfung gegeben werden. Da heißt es dann: Das soll für beide Seiten passen.
Gibt es eine Klausel oder Vertragsformulierung, die für Sie ein „No-Go“ wäre, weil sie den Gedanken von Fairness oder Integrität verletzt?
Ein absolutes No-Go ist für mich, wenn ein Vertrag stark einseitig ausgestaltet ist – also wenn wir auf der einen Seite sehr streng gebunden werden sollen, während die andere Seite sich alle Optionen offen hält. Ein Vertrag sollte ein faires Geben und Nehmen sein, mit klaren Rechten und Pflichten für beide Seiten. Solche Unausgewogenheiten sehe ich zum Beispiel bei Kündigungsklauseln, Zahlungsmodalitäten, Mindestlieferbeträgen oder Haftungsregelungen. Wenn da steht, dass ein Vertragspartner strikt gebunden ist, mit einer starken Haftung dahinter, der andere Vertragspartner aber nachträglich gestalten und jederzeit kurzfristig „heraus” kann – das ist für mich kein fairer Umgang. Da fehlt dann einfach das Gleichgewicht. Und genau das ist ja der Punkt bei Integrität: Wir wollen eine partnerschaftliche Lösung, keine einseitige Absicherung. So etwas spreche ich dann ganz offen an – und meistens findet man auch einen guten Weg, das gemeinsam auszugleichen.
Ihre Aufgabe ist es demnach, einen Interessenausgleich sicherzustellen.
Ich schlage grundsätzlich nichts vor, was ich nicht selbst auch akzeptieren würde, wenn ich auf der anderen Seite stünde. Das hat zum einen mit Fairness zu tun, vor allem aber mit Effektivität. Wenn man Dinge schnell und unkompliziert lösen will, ist ein lösungsorientiertes und ausgewogenes Vorgehen einfach sinnvoll. Unser Ziel ist ein partnerschaftliches Miteinander. Gerade weil es oft um sehr langfristige Kundenbeziehungen geht, ist das aus meiner Sicht entscheidend.
Auch bei Themen wie Wegerechten oder Leitungsgenehmigungen ist uns wichtig, dass wir ein guter Nachbar bleiben – mit Lösungen, die für beide Seiten tragfähig sind. Wir halten uns an rechtliche Vorgaben und stehen zu dem, was wir zusagen.