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Standorte REMONDIS


REMONDIS Industrie Service International für gefährliche Abfälle

16.09.2025

Die Menge der gefährlichen Abfälle in Deutschland ist zuletzt (2023) auf 22,5 Millionen Tonnen pro Jahr gesunken. Das entspricht 0,6 Millionen Tonnen weniger als 2022. Nach aktuellen Daten des Europäischen Rechnungshofes (EuRH) nimmt im Vergleich dazu die Menge an Sonderabfall in der EU jedoch seit 2004 zu. Der EuRH sieht folglich die Notwendigkeit einer besseren Einstufung von Abfällen, ihrer lückenlosen Rückverfolgung, eines verstärkten Recyclings und der Bekämpfung des illegalen Abfallhandels. REMONDIS Industrie Service unterstützt diese Ziele, indem internationale Teams und Projekte eine zukunftsorientierte, umweltschonende Sonderabfallverwertung aktiv vorantreiben.


Gefährliche Abfälle in der EU: Wo sie anfallen und wie sie behandelt werden

Das verarbeitende Gewerbe und vor allem die Metallverarbeitung, die Abwasser- und Abfallentsorgung, das Baugewerbe und der Bergbau sind zusammengenommen für rund 75 Prozent der gefährlichen Abfälle in der EU verantwortlich. Gefährliche Abfälle fallen aber auch im privaten Bereich an: Reinigungsmittel und Pflanzenschutzmittel, die Gefahrstoffe enthalten, Medikamente oder auch eine Vielzahl an Elektronikgeräten mit Lithium-Akkus finden sich in jedem Haushalt. Am Ende ihrer Nutzung müssen sie als gefährlicher Abfall über gesonderte Wege, wie Wertstoffhof oder Schadstoffmobil, entsorgt werden. Die EU-weit steigenden Mengen an Sonderabfällen lassen sich vor allem auf die bestehende Konsumgesellschaft, die wirtschaftliche Entwicklung in Verbindung mit der Globalisierung, neu definierte Abfallarten sowie auf Automatisierung und Digitalisierung zurückführen.

Das Statistische Amt der Europäischen Union hat bereits vor Jahren auf eine Kluft zwischen erzeugten gefährlichen Abfällen und deren Verarbeitung aufmerksam gemacht (Eurostat 2012). Besonders groß sei sie in den Ländern Luxemburg, Irland, Lettland, Italien und Großbritannien; besonders klein hingegen in Bulgarien, Deutschland, Estland, Finnland und den Niederlanden. Für verlässliche Strukturen zur Sonderabfallentsorgung – sprich, für die nationale Durchsetzung der EU-Rechtsvorschriften im Abfallbereich – sind die einzelnen Länder selbst verantwortlich. Sonderabfall muss aufgrund seiner Gefährlichkeit nach streng definierten Vorschriften und unter Einhaltung von Sicherheitsauflagen in dafür geeigneten und zugelassenen Anlagen behandelt werden. Dass einige Mitgliedstaaten trotzdem gegen abfallrechtliche Vorgaben verstoßen, zeigen die zahlreichen Vertragsverletzungsverfahren, die die Europäische Kommission in der Vergangenheit eingeleitet hat. Ein Beispiel ist das 2024 eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren gegen Italien, weil das Land die Abfallrahmenrichtlinie nicht ordnungsgemäß umgesetzt hat.

Der Europäische Rechnungshof bekräftigt: Gefährliche Abfälle sollten nach Möglichkeit zur Wiederverwendung aufbereitet oder recycelt werden. In der Praxis ist dies jedoch häufig nicht machbar. Oft sind Sonderabfälle für eine Wiederverwendung ungeeignet, das Recycling vieler Sonderabfallarten technisch noch problematisch, und für die daraus entstehenden Produkte fehlen Absatzmöglichkeiten. Deshalb werden zahlreiche Fraktionen thermisch behandelt und energetisch genutzt. Laut EuRH könnte eine Verbesserung der Recyclingtechnologien und der entsprechenden Kapazitäten jedoch deutliche Vorteile bringen. Insbesondere die Rückgewinnung seltener und strategischer Rohstoffe aus Elektronikgeräten und anderen Abfällen würde die strategische Unabhängigkeit der EU stärken.

Innovationstreiber in Italien, Luxemburg, der Schweiz und Belgien

REMONDIS Industrie Service investiert seit vielen Jahren in hochmoderne Behandlungsanlagen für gefährliche Abfälle. Gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Wissenschaft arbeiten wir an neuen Prozessen und zirkulären Technologien, um die Verwertung von Sonderabfall weiter zu optimieren und wieder Produkte aus recycelten Wertstoffen zu generieren. Ein Beispiel ist die Rückgewinnung von Iod für die chemische Industrie aus dem Rauchgas der Sonderabfallverbrennung.

Von den Weiterentwicklungen profitieren Kundinnen und Kunden sowie Abfallsammler im In- und Ausland gleichermaßen. Eigenständige Standorte der REMONDIS Industrie Service befinden sich beispielsweise in Italien, Luxemburg, Österreich, Frankreich, der Schweiz und Belgien. Sie fungieren vor Ort als Berater, Sammler und Entsorger für gefährliche und nicht gefährliche Abfälle, stellen Behälter bereit, übernehmen die kommunale Abfallsammlung und bieten zahlreiche weitere Services für Unternehmen und Privatpersonen an. 

Im erweiterten Ausland unterstützt das Team REMONDIS Industrie Service International um Frank Kampmann. Seine Expertise ist überall dort gefragt, wo Entsorgungsstrukturen für gefährliche Abfälle sowie Leistungen aus dem REMONDIS-Portfolio benötigt werden. Zum Beispiel werden Portugal, Spanien, Dänemark und Schweden, aber auch in verschiedenen Regionen Asiens sowie den arabischen Staaten bei gefährlichen Abfällen unterstützt. Dort greifen inzwischen viele Abfallsammler auf Know-how und Anlagentechnik aus Deutschland zurück.

„Unter dem Dach der REMONDIS Industrie Service setzen unsere Teams im Ausland mit ihrem scharfen Blick für abfallrechtliche Details und ihrer Beharrlichkeit neue Standards für eine nachhaltige Sonderabfallentsorgung. Sie arbeiten für ein sauberes und sicheres Europa und gehen dabei sogar über die länderspezifischen Vorgaben hinaus – mit Konzepten für ein effizientes Recycling oder auch die Eigenenergieversorgung mit Strom.“

Matthias Teuwen, Vertriebsleitung REMONDIS Industrie Service

Belgien: Zuverlässige Logistik und Aufbereitung

Im Nachbarland Belgien übernimmt REMONDIS Industrial Services die Sammlung und Verarbeitung gefährlicher Abfälle aus Druckereien, Laboren und Industriebetrieben aller Art. Sowohl kleine als auch größere Unternehmen profitieren vom breit aufgestellten logistischen Netzwerk und den serviceorientierten Entsorgungsleistungen. Wie in Deutschland gilt auch in Belgien: Ziel jeglicher Abfall- und Sonderabfallbehandlung ist die Rückgewinnung von Wertstoffen und deren Bereitstellung für den Produktionskreislauf.


Italien: Bella Italia – auch wenn es um Sonderabfallverwertung geht

In Italien müssen viele Abfälle, darunter auch Sonderabfälle, zur Entsorgung ins Ausland exportiert werden. Die Abfallwirtschaft besteht hier vorrangig aus vielen kleinen und mittelständischen Betrieben, denen schlichtweg die Anlagen und Kapazitäten für das Recycling und die Verwertung von Sonderabfällen fehlen. Um Transportwege zu minimieren und eine sichere und umweltgerechte Entsorgung zu gewährleisten, baut REMONDIS Industrie Service seit einiger Zeit mit der Rosso und REMONDIS Italia ein breites Portfolio an Leistungen in der Sonderabfallentsorgung vor Ort auf: Von der Chemikalien- und Werkstattentsorgung über Systemlösungen für Lithium-Ionen-Akkus und Spraydosenrecycling bis hin zur Verwertung von Gewerbeabfällen und Asbest-Entsorgung. Dabei ist es unerheblich, ob es um kleine oder größere Mengen an gefährlichen Abfällen aus Italien geht.


Luxemburg: Zukunftsstandort mit grüner Abfallsammlung

REMONDIS Luxembourg hat den Ausbau kreislauforientierter und nachhaltiger Abfallstrukturen in Luxemburg stark forciert. Am Standort Foetz sind insbesondere das Recycling wiederverwertbarer Abfälle, die kommunale Haus-zu-Haus-Sammlung, der Containerservice und die Sonderabfallentsorgung – auch von Lithium-Akkus – gefragt. Seit wenigen Monaten ist hier zudem ein vollelektrisches Abfallsammelfahrzeug im Einsatz, das erste seiner Art in ganz Luxemburg.


Schweiz: Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in der Abfallentsorgung

Von Basel über Zürich bis nach Genf kümmert sich die REMONDIS Schweiz mit mehreren Spezialgesellschaften um die sichere und saubere Sammlung und Verwertung sämtlicher Abfallfraktionen. Hierzu betreiben wir in der Schweiz Recyclinghöfe und Sammelstellen und holen Abfälle aus Gemeinden, Unternehmen und Privathaushalten zur Verwertung ab. Auch eine umfassende Logistik für die Sammlung von Sonderabfällen gehört zum Portfolio. Dabei sind die Behälter-Lösungen, die Beförderung als Gefahrgut und die Recycling- bzw. Verwertungswege genauestens auf die unterschiedlichen Branchen zugeschnitten. Viele Spitäler und Kliniken, Praxen und Apotheken entsorgen ihre medizinischen Abfälle mit REMONDIS Schweiz gesetzeskonform und nachhaltig. Ein weiteres Beispiel sind die speziellen Analyse- und Behandlungsverfahren für Abfälle und Abwasser aus der Chemie und Industrie.


Quellen:

  • DESTATIS: 22,5 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle in Deutschland im Jahr 2023. Link
  • Europäische Kommission: Vertragsverletzungsverfahren im Juli: wichtigste Beschlüsse. Link
  • Europäischer Rechnungshof: Menge der gefährlichen Abfälle in der EU nimmt weiter zu. Link
  • Prognos: Entsorgung gefährlicher Abfälle in den EU-Mitliedsstaaten. Link

Bildnachweise: REMONDIS, fuenf6; Jochaim Stretz


REMONDIS Industrie Service GmbH & Co. KG