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12.08.2025
Industrieanlagen sind das Herzstück vieler Prozesse, die in unterschiedlichen Branchen und Unternehmen essenziell für den wirtschaftlichen Erfolg sind – sei es in der produzierenden Industrie oder der Abfallbranche. Dabei sind Anlagen und Anlagenteile häufig extremen Bedingungen ausgesetzt. Sie laufen im 24-Stunden-Betrieb, müssen hohen Temperaturen und Temperaturschwankungen standhalten und mit verschiedenen Stoffeigenschaften zurechtkommen. Dadurch kommt es nach einiger Zeit zu Verschmutzungen, denn die Stoffe lagern sich innerhalb der Anlage ab. Die regelmäßige und gründliche Reinigung industrieller Anlagen oder Anlagenteile ist daher eine Grundvoraussetzung für den effizienten, störungsfreien und wirtschaftlichen Betrieb.
In der Abfallbranche sind zahlreiche industrielle Anlagen in Betrieb. Bei REMONDIS Industrie Service zählen dazu unteranderem die drei Sonderabfallverbrennungsanlagen REMONDIS SAVA in Brunsbüttel, die Thermische Rückstandsverwertung (TRV) in Wesseling sowie die Hochtemperaturverbrennungsanlage (HTVA) in Bramsche. Um den reibungslosen Betrieb dieser Anlagen sicherzustellen, erfolgen in regelmäßigen Abständen Revisionen, bei denen nicht nur Wartungsarbeiten und Reparaturen, sondern auch Reinigungsarbeiten stattfinden. Das verhindert potenzielle Störungen während des Regelbetriebs und trägt zur langfristigen Produktivität und Effizienz der Anlage bei – beispielsweise durch einen geringeren Energiebedarf. Außerdem werden so die Langlebigkeit und Sicherheitsstandards der Anlage erhöht und sie bleibt auf Dauer in einem guten Zustand. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Niederlassung Buchholz in der Nordheide der REMONDIS Industrie Service, die ehemals als C&H Industrieservice Teil des Unternehmensverbunds war.
Die Niederlassung Buchholz in der Nordheide der REMONDIS Industrie Service ist ein kleiner Exot unter den Standorten, denn sie bietet vielfältige Dienstleistungen für unterschiedliche Einsatzbereiche. Dazu zählen die Reinigung von Tanks und Behältern, Wärmetauschern, Rohren und Rohrbündeln aller Durchmesser, Filtern und Anbauteilen, Schornsteinen und Kaminen, Böden und Fassaden, Biowäschern, Luft- und Gasvorwärmern sowie Schiffen. Spezialisiert ist das Team dabei vor allem auf das Verfahren der Wasserhochdrucktechnik, bei dem Verschmutzungen mit Hilfe eines Hochdruck-Wasserstrahls gelöst werden. Zum Einsatz kommen dabei beispielsweise HD-Pistolen oder Hochdruckdüsen, die per Fußpedal gesteuert werden können, um den erforderlichen Sicherheitsabstand zu gewährleisten. Zunehmend werden auch automatisierte Techniken eingesetzt, die die Arbeitssicherheit zusätzlich erhöhen. Ein Beispiel ist der Rohrreinigungsautomat, der die Seilführung der Hochdruckdüse automatisch vornimmt, während das Team die Steuerung über ein Display in sicherer Entfernung eingibt.
Auch im eigenen Anlagenverbund der REMONDIS Industrie Service sind die Spezialisten aus Buchholz i. d. Nordheide regelmäßig im Einsatz – beispielsweise in Bramsche, wo sie bei umfassenden Reinigungsarbeiten in der Hochtemperaturverbrennungsanlage alle zehn Wochen die Reinigung der Wärmetauscher übernehmen.
Wärmetauscher sind in der Industrie weit verbreitet und ein wichtiges Element vieler Produktionsprozesse, bei denen sie die Wärme innerhalb industrieller Anlagen regulieren. Ein Beispiel ist die thermische Verwertung von (Sonder-)Abfällen – wie ein Blick auf die HTVA Bramsche zeigt. Im thermischen Verfahren entstehen bei der Behandlung von Gasen und Flüssigkeiten Rauchgase, die zunächst Rückstände der verwerteten Stoffe enthalten. Diese werden anschließend in mehreren Stufen gereinigt und gefiltert. Um die verbliebenen Schadstoffe während der Rauchgasreinigung binden zu können, darf die Temperatur der Rauchgase nicht zu hoch sein. Für die Abkühlung der Rauchgase sorgen Wärmetauscher als zentrales Element für den Anlagenbetrieb.
Nach der thermischen Verwertung werden die Rauchgase zunächst durch den sogenannten Sprühkühler geleitet und von 1.100 Grad auf circa 800 Grad heruntergekühlt. Im Anschluss folgt durch Einsatz von Luft in den Wärmetauschern eine weitere Abkühlung, sodass die Temperatur der Rauchgase auf ca. 200 Grad sinkt. Die dabei entstehende Abwärme wird am Standort, z. B. zum Heizen von Gebäuden verwendet.
Während des Regelbetriebs entstehen bei der thermischen Verwertung Rückstände, die – abhängig vom verwerteten Abfall – unterschiedliche Aggregatzustände und chemische Eigenschaften aufweisen. Diese Stoffe lagern sich innerhalb der Anlage ab und führen zu Verschmutzungen. Das betrifft beispielsweise die Rohre der Wärmetauscher und weitere Rohre, durch die die Rauchgase geleitet werden.
Die Ablagerungen beeinflussen den Anlagenbetrieb in verschiedenen Punkten: Einerseits können sie dazu führen, dass Anlagenteile angegriffen werden und verbauter Stahl korrodiert. Um Schäden an der Anlage zu verhindern, ist die Reinigung in regelmäßigen Abständen sehr wichtig. Mögliche Korrosionsschäden können zum Beispiel festgestellt werden, indem Dichtheitsprüfungen mit Druckluft während des Stillstands der Anlage erfolgen. Andererseits nimmt die Leistung der Anlage ab, wenn die Verschmutzungen zu groß werden. Die Rauchgase lassen sich dann nicht mehr zuverlässig auf die erforderlichen Temperaturen abkühlen. Außerdem geben weitere Kriterien einen Hinweis darauf, dass eine Reinigung wieder notwendig ist: Das sind unter anderem die Emissionsmessung und der Sauerstoffgehalt sowie Temperaturen und Druck in der Anlage.
Für den optimalen Anlagenbetrieb prüfen die Mitarbeitenden am Standort die Wärmetauscher in Bramsche zwei Mal pro Woche von außen. Dabei halten sie auch die Ausgänge der Rohre vorsorglich mit Druckluft frei. Eine umfassende Reinigung, bei der alle Ablagerungen entfernt werden, erfolgt alle zehn Wochen während der geplanten Revisionsarbeiten. Genau dort kommt die Industriereinigung der REMONDIS Industrie Service aus Buchholz i. d. Nordheide zum Einsatz. Die Spezialisten befreien die Rohre dann innerhalb von drei Tagen von Ablagerungen und Verkrustungen, die sich darin abgesetzt haben.
„Unser Team reinigt die Rohre der Wärmetauscher von innen vollständig mit Wasserhochdruck. Besonders wichtig ist für uns und die Kollegen in Bramsche die Sorgfältigkeit bei den Reinigungsarbeiten: Nur wenn die Reinigung präzise durchgeführt wurde, können im Anschluss Schweißarbeiten zur Ausbesserung am Stahl erfolgen. Das ist insbesondere wichtig, damit die Anlage nach dem Stillstand wieder reibungslos in den Betrieb gehen kann.“
Jan Hasenbanck, Niederlassungsleitung Buchholz i.d. Nordheide
Bei Revisionsarbeiten und während der Stillstandzeiten sind viele Gewerke an den Industrieanlagen im Einsatz. So auch an der HTVA Bramsche, wo verschiedene Firmen Wartungs-, Reparatur- und Reinigungsarbeiten durchzuführen. Neue Firmen erhalten zudem ein Briefing mit wichtigen Anlagendaten, bei Bedarf ergänzt durch Standortbegehungen. Dabei werden die örtlichen Gegebenheiten geklärt – etwa verfügbare Anschlüsse, Abstellmöglichkeiten für Fahrzeuge oder geltende Sicherheitsvorkehrungen. Auch für die Kolleginnen und Kollegen der Industriereinigung, die mit den Gegebenheiten und Abläufen in Bramsche inzwischen bestens vertraut sind, bleiben solche Informationen wichtig. Denn die Bedingungen am Einsatzort sind immer unterschiedlich, sodass der Aufbau der Technik individuell angepasst werden muss.
Die Reinigung der Wärmetauscher in Bramsche erfolgt mithilfe von Wasserhöchstdruck und einer 900-bar-Rotationsdüse. Die Hochdruckdüse wird mittels eines Gestells über den Wärmetauschern platziert und mit einem Fangschutz fixiert, sodass sie nicht zurückschnellen kann. Mithilfe einer Seilwinde wird die Düse in das Rohr hinabgelassen, um dieses gründlich von innen von Verschmutzungen zu reinigen. Sie lässt sich aus einem sicheren Abstand von sechs Metern per Fußpedal steuern, was gemeinsam mit entsprechender Schutzkleidung und Absperrungen die Arbeitssicherheit gewährleistet. Um alle Rohre zu reinigen, muss die Position der Düse und des Gestells mehrfach verändert werden.
„Die Zusammenarbeit mit der Industriereinigung aus der REMONDIS-Gruppe hat sich gut eingespielt. Das Team kennt die Gegebenheiten unserer Anlage und die Prozesse genau, sodass jeder Handgriff sitzt und sie die Reinigungsarbeiten schnell und sorgfältig durchführen. Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit dem Zusammenspiel aller beteiligten Gewerke und können die geplanten Stillstandzeiten einhalten sowie den Regelbetrieb gewährleisten“, resümiert Detlef Otte, Bereichsleiter der Thermischen Verfahren im Industrie-Recycling-Zentrum Bramsche.
Bildnachweise: REMONDIS