Abfall-Beispiele oder -Herkunft
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Abfallarten – Entsorgung gefährlicher Abfälle
Altmedikamente richtig entsorgen
Andere Bezeichnungen: Medikamente, Arzneimittel, Altarzneimittel, zytotoxische Arzneimittel, zytostatische Arzneimittel
Medikamente sind ein fester Bestandteil im Betrieb von Einrichtungen des Gesundheitswesens wie Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeheimen und Apotheken. Viele der dort vorrätigen Arzneimittel überschreiten jedoch ihr Haltbarkeitsdatum, ehe sie benötigt werden. Andere Mittel werden wiederum nach Anbruch nicht vollständig aufgebraucht. Beides führt dazu, dass in Gesundheitsbetrieben regelmäßig Altmedikamente in großen Mengen anfallen. Je nach Art handelt es sich dabei auch um Gefahrstoffe und damit gefährlichen Abfall, die besonderen Sicherheitsanforderungen unterliegen. Doch auch nicht gefährliche Abfälle erfordern zum Schutz von Mensch und Umwelt einen sachgemäßen Umgang.
- Arztpraxen: Impfstoffe, Lokalanästhetika, Injektionslösungen (z. B. aus der Schmerztherapie), Diagnosepräparate (z. B. Kontrastmittel), Musterpräparate, abgelaufene Probepackungen
- Krankenhäuser: Narkosemittel, Sedativa, Spezialantibiotika, Infusionslösungen, Zytostatika, Wundsalben, Medikamente aus Entlassungen, Altbestände bei Therapieumstellungen
- Apotheken und Labore: überlagerte und von Privatpersonen abgegebene Medikamente, Zytostatika, Spraydosen
- Pflegeheime und Pflegedienste: Blutdrucksenker, Diuretika, Antidepressiva, Parkinson- und Demenzmedikamente, Inkontinenzmittel, Hautschutzcremes, nicht mehr benötigte Medikamente nach Todesfällen
- Rettungsdienste: Notfallmedikamente (z. B. Adrenalin, Diazepam), Asthmasprays, Glukoseinjektionen, Schmerzmittel, abgelaufene Notfallsets
- Tierarztpraxen: Entwurmungsmittel, Antibiotika für Tiere, Schmerzmittel für Hunde und Katzen, Flohmittel, Spot-on-Präparate, Augentropfen, Salben, Tierimpfstoffe
- Privathaushalte: Schmerzmittel, Antibiotika, Erkältungsmittel (z. B. Hustensäfte, Nasenspray), Verhütungsmittel (Pille, Pflaster), Medikamente zur Nachsorge nach operativen Eingriffen
Abfallschlüsselnummer(n)
Altmedikamente zählen oft als gefährlicher Abfall:
- 180108* – Zytotoxische und zytostatische Arzneimittel
- 180109 – Arzneimittel mit Ausnahme derjenigen, die unter 180108* fallen
- 180207* – zytotoxische und zytostatische Arzneimittel
- 180208 – Arzneimittel mit Ausnahme derjenigen, die unter 180207* fallen
- 200131* – zytotoxische und zytostatische Arzneimittel
- 200132 – Arzneimittel mit Ausnahme derjenigen, die unter 200131 fallen
„Alt“ erhält bei diesem Altmedikament eine völlig neue Dimension: Um das Jahr 130 vor Christus sank ein römisches Handelsschiff vor der toskanischen Küste in einem Sturm. Mehr als 2100 Jahre später entdeckte man in dem Schiffswrack unter anderem ein Zink-Gefäß, das sechs Tabletten enthielt. Untersuchungen an der Universität Pisa ergaben 2013, dass es sich dabei offenbar um ein antikes Augenheilmittel handelte. Diese „Augentabletten“ sind heute vermutlich das älteste erhaltene (Alt-)Medikament der Welt.
Altmedikamente aus Apotheken, Kliniken und Pflegeheimen sicher entsorgen
In Apotheken, human- und veterinärmedizinischen Einrichtungen sowie in Pflegeheimen und Pflegediensten fallen regelmäßig unterschiedliche Altmedikamente als Abfall an. Der Großteil dieser Medikamente gilt zwar als nicht gefährlich, bedarf jedoch – vor allem zum Schutz Dritter – einer sicheren Handhabung. Dies gilt insbesondere für Reste von medizinischem Cannabis oder opiathaltige Schmerzpflaster, bei denen ein hohes Missbrauchsrisiko besteht. Besondere Sicherheitsmaßnahmen sind wiederum bei Sammlung, Lagerung, Transport und Entsorgung gefährlicher Abfälle in Form zytotoxischer und zytostatischer Arzneimittel erforderlich. REMONDIS Industrie Service bietet mit seiner Tochtergesellschaft REMONDIS Medison einen auf die Entsorgung von Altmedikamenten spezialisierten, umfassenden Entsorgungsservice: von geeigneten Sicherheitsbehältern über den rechtskonformen Transport durch TRGS- und TRBA-geschultes Personal bis zur sicheren Entsorgung.
Wo kann man Altmedikamente aus dem Haushalt entsorgen?
- Altmedikamente niemals über die Toilette oder den Abfluss entsorgen, da andernfalls Wirkstoffe in den Wasserkreislauf gelangen können!
- Haushaltsübliche Mengen an (nicht gefährlichen) Altmedikamenten über den Restmüll entsorgen
- Zytotoxische und zytostatische Altmedikamente in der Apotheke abgeben
Krankenhäuser, Pflegedienste und andere Gesundheitseinrichtungen haben in REMONDIS Industrie Service einen verlässlichen Partner bei der Entsorgung ihrer Altmedikamente. Jetzt mehr erfahren
Entsorgung von Altmedikamenten: Weitere Informationen
Bildnachweis: adokon, iStock
